Lesben und Schwule appellieren an die Seniorenpolitik Am zweiten Tag des Deutschen Seniorentags, 29. Mai 2018 in den Dortmunder Westfallenhallen, stellen sich der Dachverband Lesben und Alter und die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS) vor. Erstmals werden auch die Interessen von rund 800.000 in Deutschland lebenden älteren homosexuellen Frauen und Männer eine Rolle spielen.

Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO e.V., die den Deutschen Seniorentag durchführt, heißt beide Verbände willkommen: „Lesben und Schwule sind beim Deutschen Seniorentag in Dortmund mit dabei. Sie mischen sich ein und machen mit. Ich danke dem Dachverband Lesben und Alter und der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren für ihr Engagement.“

Beide Verbände laden Sie herzlich zur Vorstellung ihres gemeinsamen Positionspapiers ein: 29. Mai, 11 Uhr – Halle 3 B, Stand A 55/56 Im Positionspapier „Ältere Lesben und Schwule fordern gesellschaftliche Teilhabe“ appellieren beide Verbände an die Verantwortlichen in Seniorenpolitik und Seniorenarbeit,  an der Herstellung der Rahmenbedingungen für ein diskriminierungsfreies Altern von Lesben und Schwulen mitzuarbeiten. Hier ist noch einiges zu tun: Viele heterosexuell lebende Menschen über 60 Jahre  haben wenig Erfahrung im Umgang mit Lesben und Schwulen und werten diese deshalb öfter ab als Jüngere. Laut der „Mitte-Studie 2016“ der Friedrich-Ebert-Stiftung trifft dies für 16,3 Prozent der über 60-Jährigen zu. In Alters- und Pflegeeinrichtungen ist Homosexualität immer noch ein Tabu. Vielen Mitarbeitenden fehlt die  Erfahrung im Umgang mit älteren Lesben und Schwulen. Die Verbände appellieren daher an die Verantwortlichen, die  Lebenslagen von älteren Lesben und Schwulen in ihren Einrichtungen und in ihrer Arbeit zu berücksichtigen – auch in der kommunalen Sozialplanung und Altenberichterstattung!

Klaus Nierhoff, Schauspieler, bringt es für beide Verbände auf den Punkt: „Die Generation der älteren Schwulen und Lesben, die sich seit den Zeiten der Frauen- und Schwulenbewegung für Gleichberechtigung einsetzt, steht für ein selbstbestimmtes, würdiges Bild des Alterns. Darauf können wir stolz sein!“ (Pressefoto: Fotograf Gregory B. Waldis)

Link zum Positionspapier