Nie wieder! – Wir denken der Opfer des Nationalsozialismus

Die Gräueltaten des NS-Regimes dürfen weder relativiert werden noch in Vergessenheit geraten. Relativierung und Vergessen bereiten völkisch-nationalistischem und faschistischem Gedankengut den Nährboden für die Verbreitung von menschenfeindlichen Äußerungen und Taten. „Nie wieder!“ muss an jedem Tag im Jahr in unser gesellschaftliches Handeln und Miteinander einfließen und alle damals durch das NS-Regime verfolgte Gruppen unserer Gesellschaft miteinbeziehen.

Im Jahr 2023 wurde zum ersten Mal im Deutschen Bundestag der schwulen Männer, lesbischen Frauen und queeren Menschen gedacht, die im Dritten Reich verfolgt und in den Konzentrationslagern des NS-Regimes umgebracht und gefoltert wurden. Erstmals gedacht wurde auch der Tatsache, dass nach dem Unrechtsparagrafen 175 während der NS-Zeit verurteilte und in Konzentrationslagern inhaftierte schwule Männer nach dem 8. Mai 1945 weiterhin ihre Haftzeit in Gefängnissen absitzen mussten. Eine Rehabilitierung für das erlittene Leid und Unrecht wurde ihnen erst im Jahr 2002 durch die Erweiterung des Gesetzes zur Aufhebung nationalistischer Unrechtsrechtsurteile in der Strafrechtspflege [NS-AufhG] aus dem Jahr 1998 zugesprochen.  

1949 setzte die Bundesrepublik Deutschland mit der wortgetreuen Übernahme der §§ 175 und 175 aus der NS-Zeit in das Strafgesetzbuch die staatliche und strafrechtliche Verfolgung schwuler und Männer liebender Männer fort.

Klaus Schirdewahn, Mitglied von BISS e. V., hat eindrücklich an all das erinnert und anhand seiner Biografie exemplarisch dargestellt, wie es schwulen Männern im Nachkriegsdeutschland erging.

In diesem Jahr erheben wir, mehr denn je, unsere Stimmen.

“Das Gedenken der Opfer des NS-Regimes geht weiter und schließt auch diejenigen mit ein, die sich als queer bezeichnen. Lesbische Frauen, trans* Personen, und Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen und sexuellen Orientierung nicht in die Lebenswelt des nationalsozialistischen Weltbilds passten. In diesem Jahr, mehr denn je, sehen wir es als unsere Pflicht an, gegen das Erstarken rechter Parteien und faschistischem Gedankengut unsere Stimme zu erheben. Aus der Geschichte wissen wir, dass wer heute Personen mit migrantischem Hintergrund massenweise deportieren will, morgen uns schwule Männer in den Fokus nehmen wird.”
Andreas Kringe, Vorstandsvorsitzender

“Gerade jetzt, wo menschenverachtende rechtsradikale Ideen in Wort und Tat zunehmend salonfähig erden, wehren wir uns - mit BISS - gemeinsam gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und engagieren uns gemeinsam für Demokratie, Menschenrechte, Vielfalt und ein solidarisches Miteinander. Durch eine lebendige Erinnerungskultur an die Schrecken der NS-Herrschaft können wir aus der Geschichte lernen. Nie wieder ist jetzt!"

Peter Struck, Vorstandsmitglied

“LSBTIQ* sind der letzte durch das NS-Regime verfolgte Teil unserer Gesellschaft, der immer noch nicht umfassend durch Art. 3 des Grundgesetzes geschützt ist. Die Stärke und Widerstandsfähigkeit unserer Demokratie wird sich auch hier entscheiden. Gerade jetzt! Nie wieder ist jetzt!”

Jan Bockemühl, 
Leitung der Geschäftsstelle

“Es war die Tat von Faschisten, 
dass dürfen wir nie vergessen! 
Und es ist das Schweigen, dass 
Unrecht und Grausamkeit nicht 
verhindert.”
Wolfgang Schwarz-Heim, Vorstandsmitglied

“Für Rassismus, Ausgrenzung und 
Diskriminierung gibt es in unserer 
Gesellschaft keinen Platz! 
Wir müssen unsere Demokratie 
schützen und gemeinsam für 
unsere Freiheit und Vielfalt 
zusammenstehen!“
Yasmin Gerischer, 
Leitung Finanzen

"Nie wieder Faschismus, 
nie wieder Krieg!, darauf sollten wir hinarbeiten.“
Gert Rickart, Vorstandsmitglied

Lieber bunt statt braun!
Lieber Vielfalt als Einfalt!
Bernd Kraft, Vorstandsmitglied