Wir arbeiten mit BISS!
In unserer gesellschaftlichen und politischen Arbeit steckt viel ehrenamtliches Engagement unserer Mitglieder, unseres Vorstands und der Einsatz unserer Mitarbeiter:innen in der Geschäftsstelle.
Hier kannst Du dich über die Themenfelder unserer Arbeit sowie die dazugehörigen Angebote und Publikationen informieren.
Projekte und Kampagnen
Kampange „Mehr als Alt!“
Wir möchten reden! Wie war das damals? Wie ist das heute? Homo- und Queerfeindlichkeit generationsübergreifend begegnen.
CSD ist für Alte da!
Offene Rechnung § 175
Wir möchten reden! Wie war das damals? Wie ist das heute? Homo- und Queerfeindlichkeit generationsübergreifend begegnen.
Wir möchten reden!
BISS bringt zusammen mit dem Dachverband Lesben und Alter e.V. die Generationen der LSBTIQ*-Community zusammen. Bei unseren Generationen-Cafés laden wir Dich zu Gesprächen und zur Diskussion ein. Der Open Space bietet Dir die Möglichkeit, dich zu Erfahrungen u. a. mit politischem Aktivismus, Teilhabe oder Gesundheit auszutauschen.
Wie war das damals?
Ihr fragt, wir antworten! Wie gestaltete sich z. B. politischer Aktivismus und Teilhabe von Schwulen und Lesben seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts?
Wie ist das heute?
Wir fragen, ihr antwortet! Wie gestaltet Ihr z. B. eure aktivistische Arbeit und Formen der Teilhabe innerhalb der Community(s)?
Homo- und Queerfeindlichkeit generationsübergreifend begegnen.
Die Lebensweisen und Lebensentwürfe unserer Communitys und Generationen sind unterschiedlich. Doch wir haben alle das gleiche Ziel: Mehr gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung, rechtliche Gleichstellung und Sichtbarkeit.
Denken wir gemeinsam darüber nach: Was können wir miteinander mehr tun? Welche Ideen haben wir zur Ausgestaltung?
Zusammen mit unserer → Kooperationspartnerin Dachverband Lesben und Alter e.V. und lokalen Vereinen der LSBTIQ*-Community gehen wir bei Veranstaltungen in deiner Nähe mit Dir in den Jahren 2023 bis 2024 in den Austausch.
Wann wir in deiner Nähe sind, erfährst Du unter → Aktuelles.
Unser Modellprojekt wird gefördert durch das → Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!“ und erfolgt im Jahr 2024 mit freundlicher Unterstützung durch die → ARCUS-Stiftung.
CSD ist für Alte da!
BISS und der Dachverband Lesben und Alter e.V. engagieren sich für altengerechte für altersgerechte Christopher-Street-Days, andere Demonstrationen und Veranstaltungen ein. Die gemeinsame Kampagne „CSD ist für Alte da!“ fordert u. a. die Partizipation älterer LSBTIQ* an den Planungsprozessen und den Abbau von Barrieren. Es geht um die Teilhabe an den Demonstrationen.
Der dazugehörige Praxis-Leitfaden bietet Organisator:innen von Christopher-Street-Days
- eine Checkliste der wesentlichen Merkmale eines altersgerechten CSDs,
- eine Verpflichtungserklärung zu einem altersgerechten CSD
- sowie dazugehörige Arbeitsvorlagen.
Der Praxis-Leitfaden steht allen kostenlos in unserer → Mediathek zur Verfügung.
Weitere Informationen gibt es auf der → Webseite „CSD ist für Alte da!“.
Offene Rechnung § 175
BISS setzt sich seit seiner Gründung für die Opfer des § 175 StGB und § 151 StGB-DDR ein. In den von uns im Jahr 2016 gegründeten Facharbeitskreis § 175 brachten wir Fachpersonen aus der LSBTIQ*-Community und der Politik zusammen. Unser Ziel war es die Bemühungen zur Schaffung eines Gesetzes zur Rehabilitierung und Entschädigung Betroffener voranzutreiben.
Mit unserer Kampagne „Offene Rechnung Staatliche Schwulenverfolgung: Urteile aufheben! Opfer entschädigen!“ verliehen wir den langjährigen Forderungen Nachdruck gegenüber der Politik.
Die Materialen unserer Kampagne „Offene Rechnung § 175“ und unsere Positionierungen zur Entschädigung und Rehabilitierung stehen in unserer → Mediathek zur Verfügung.
Weitere Informationen sind unter → „Offene Rechnung § 175“ einsehbar.
Gesundheit und Pflege
Vernetzung und Selbstbefähigung queer-freundlicher Pflegeangebote
Fortbildung zum Thema „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Pflege“
Sensibilisierung von Wohlfahrtsverbänden, Senior:innenverbänden und der Politik
Gesundheitsselbsthilfe
Sexualität im Alter
Vernetzung und Selbstbefähigung queer-freundlicher Pflegeangebote
Ein wesentlicher Baustein unserer Arbeit zur Etablierung von flächendeckenden diversitäts- und kultursensiblen Pflegeangeboten ist die Vernetzung und Selbstbefähigung ambulanter und stationärer Pflegeanbieter:innen. Seit 2019 veranstalten wir zusammen mit dem Dachverband Lesben und Alter e.V. Netzwerktreffen queer-freundlicher Pflegeeinrichtungen. Im Fokus steht der Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen zu queer-freundlichen Pflegeangeboten, zur Vernetzung der Angebote mit der lokalen LSBTIQ*-Community sowie Fachbeiträge.
Teilnehmen können lokale Anbieter:innen und Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege, Palliativversorgung und Hospizdienste, die ihre Angebote queer-freundlich gestalten möchten, entsprechende Angebote bereits etabliert haben oder bereits zertifiziert sind.
Informationen zu den aktuellen Terminen der Netzwerktreffen und zur Kontaktaufnahme mit uns sind unter → Aktuelles einsehbar.
Fortbildung zum Thema „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Pflege“
Das Fachwissen von Pflegekräften ist der Schlüssel für eine nachhaltige diversitäts- und kultursensible Pflege von LSBTIQ*. Durch das neue Pflegeberufegesetz beginnt die Wissensvermittlung bereits im Rahmen der curricularen Einheit CE 09 in den Pflegeschulen. Für Lehrende und Auszubildende in der Pflege sowie praktizierende Pflegekräfte sind spezifische Fortbildungsmöglichkeiten wichtig.
Wir stellen dazu unseren kostenlosen → E-Learning-Kurs „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Pflege“ zur Verfügung. Dieser bietet Lehrenden, Auszubildenden und Pflegekräften interaktive Fortbildungsmöglichkeiten zu den folgenden Themen:
- Erleben von Stigmatisierung, Diskriminierung, Homo- und Queerfeindlichkeit, Minderheitenstress und Ängsten
- Lebenswirklichkeit, soziale Netzwerke, Herkunfts- und Wahlfamilien sowie Zugangsbarrieren von LSBTIQ*
Zusätzlich stehen Fachpublikationen zum Thema queersensible Pflege in unserer
→ Mediathek zur Verfügung.
Sensibilisierung von Wohlfahrtsverbänden, Senior:innenverbänden und der Politik
Gegenüber den Trägern der Altenhilfe, den Senior:innenverbänden und der Politik setzt BISS sich für Förderung und Etablierung von queer-freundlichen Pflegeangeboten ein. Hierfür arbeiten wir mit in der Fachkommission Gesundheit und Pflege der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zusammen.
Regelmäßig nehmen wir u. a. an Fachaustauschen mit dem Paritätischen Gesamtverband teil und führen Gespräche mit Fachpolitiker:innen.
Gesundheitsselbsthilfe
Selbstorganisierte zielgruppenspezifische Angebote der Gesundheitsselbsthilfe bieten für ältere schwuler Männer einen geschützten Raum, um sich über Krankheiten, Beschwerden und Bewältigungsstrategien auszutauschen. Besondere Bedeutung kommt dabei den Teilhabegruppen älterer schwuler Männer und Angeboten von Vereinen aus der LSBTIQ*-Community zu.
Wir fördern die Selbstbefähigung selbstorganisierter Angebote der Gesundheitsselbsthilfe älterer schwuler Männer. Gleichzeitig wirkt BISS darauf hin, dass Angebote der Gesundheitsselbsthilfe gegenüber den Lebenssituationen und Lebensweisen älterer schwuler Männer sensibilisiert werden.
Hierzu stellen wir Fachinformationen zu chronischen Erkrankungen und Einschränkungen sowie der damit verbundenen Bedarfe älterer schwuler Männer in der Gesundheitsselbsthilfe in unserer → Mediathek zur Verfügung.
Sexualität im Alter
BISS enttabuisiert das Thema Sexualität im Alter und macht dieses besprechbar. Sexualität und sexuelle Selbstbestimmung im Alter und ihr Beitrag zu Wohlbefinden und Gesundheit machen wir zum Thema in der Alten- und Selbsthilfe. Deren Angebote müssen Raum für Information, Beratung und Austausch bieten. Insbesondere in der Pflege und Betreuung sind ältere Menschen und damit auch schwule Männer bei der Realisierung ihrer Bedürfnisse zu unterstützen.
Verschiedene Publikationen zum Thema Sexualität schwuler Männer im Alter stellen wir in unserer → Mediathek zur Verfügung. Interessierte und Fachpersonen können sich u. a. die Ergebnisse unserer Befragung „Veränderung der Sexualität schwuler Männer im Prozess des Älterwerdens“ auf dieser Seite kostenlos abrufen.
Teilhabe
Offene Senior:innenarbeit
Stärkung von Teilhabeangeboten vor Ort
Wohnen
Altersarmut
Offene Senior:innenarbeit
Eine moderne kommunale Senior:innenarbeit schafft den Rahmen für selbstorganisierte Angebote und Aktivitäten älterer schwuler Männer, queerer Menschen und Menschen mit HIV. Diese Aktivitäten müssen in Generationennetzwerken und Senior:innen- bzw. Bürger:innenbüros umgesetzt werden. Vereine der queeren Community dürfen dabei nicht außenvorstehen. Dazu fordern wir die Community auf. Eine zentrale Rolle kommt der Berücksichtigung der Lebenslagen von älteren schwulen und queeren Menschen bei der diskriminierungsfreien und aktiven Gestaltung des Alter(n)s zu.
Mit unserer Arbeit zielen wir auf die Sensibilisierung und Befähigung der Träger der offenen Senior:innenarbeit, der Altenhilfepolitik und der LSBTIQ*-Community zur Etablierung von Teilhabeangeboten und den damit verbundenen Abbau von vorhandenen Zugangsbarrieren für ältere schwule Männer und queeren Menschen.
Auch hierzu findest Du Fachpublikationen von BISS zum Thema offene Senior:innenarbeit in unserer → Mediathek.
Stärkung von Teilhabeangeboten vor Ort
Selbstorganisierte Teilhabegruppen bieten älteren schwulen Männern einen Ort, an dem sie Zugehörigkeit erfahren, ihre Freizeit gemeinsam und aktiv gestalten und dem Alleinsein im Alter entgegenwirken können. Viele Teilhabeangebote vor Ort werden durch ein hohes Maß an ehrenamtlichen Engagement organisiert.
Wir fördern die Vernetzung und Selbstbefähigung selbstorganisierter Teilhabegruppen älterer schwuler Männer. durch Erfahrungsaustausche der Gruppen, z. B. zu Aktivitäten oder Selbsthilfeangeboten, bietet BISS die Möglichkeit zur Vernetzung. Des Weiteren unterstützenden wir mit Fachinformationen und Hilfestellungen u. a. zur Organisation des Gruppenlebens, der Öffentlichkeitsarbeit und zu Möglichkeiten der politischen Partizipation vor Ort.
Informationen zu den aktuellen Terminen der Erfahrungsaustausche und den Kontaktmöglichkeiten findest Du unter → Aktuelles.
Du möchtest dich mit deiner Gruppe als Mitglied bei BISS engagieren? Informationen zum Mitgliedsantrag deiner Gruppe findest Du unter → Dein Beitrag.
Du suchst Vernetzung vor Ort? Teilhabeangebote in deiner Nähe findest Du unter
→ Service.
Du suchst Fachinformationen? Die BISS-Fachpublikationen zur Gestaltung und Stärkung selbstorganisierter Teilhabeangebote stehen allen Interessierten in der → Mediathek zur Verfügung.
Wohnen
Das Angebot an auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittenen Wohnräumen und Wohnumgebungen ist in Deutschland knapp. Die Anzahl an queeren, maximal queer-freundlichen Wohnprojekten ist begrenzt. Für alternde schwule Männer ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über die richtige Wohnform im Alter und Angebote in der aktuellen Wohnumgebung zu machen.
BISS fordert, dass die Lebensweisen älterer schwuler Männer und diversitätssensible Aspekte bei der Planung neuer Wohnquartiere und Wohnprojekte berücksichtigt werden. Fachliche Informationen zu unterschiedlichen Wohnformen im Alter und deutschlandweiten queer-freundlichen Wohnprojekten haben wir in unserer → Mediathek aufgelistet.
Altersarmut
Armut im Alter geht oft mit Beschämung und Isolation einher. Altersarmut ist Teil eines zuletzt immer intensiver geführten gesellschaftlichen Diskurses. Staatliche Verfolgung, gesellschaftliche Ächtung und Stigmatisierung aufgrund einer HIV-Infektion führten zu Brüchen in den Berufsbiografien vieler älterer schwuler und bisexueller Männer, lesbischer Frauen und transgeschlechtlicher Menschen. Deren Rentenansprüche fallen entsprechend gering aus. Niedriges Einkommen hat eine direkte Auswirkung auf die soziale Teilhabe. Im Besonderen trifft dies auf die Gruppe älterer Menschen aus der Community zu.
Wir wirken in unserem Handeln darauf hin, Gemeinschaftsformen zu stärken, die dem Rückzug von Altersarmut betroffener Menschen aus der Community entgegenwirken. BISS fordert, dass bestehende Angebote für von Armut Betroffene geöffnet werden.
Rehabilitierung und Entschädigung
Rehabilitierung und Entschädigung
Rehabiltierung
Seit der Gründung von BISS e.V. setzten wir uns für die Rehabilitierung und Entschädigung Betroffener der §§ 175, 175a StGB und § 151 StGB-DDR ein. Mit unserer Kampagne Offene Rechnung § 175 (Link zu Kampagnen und Projekte/Offene Rechnung) haben wir im Jahr 2016 unsere Forderungen mit Nachdruck gegenüber der damaligen Bundesregierung und der Politik zum Ausdruck gebracht.
Am 22. Juni 2017 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen [StrRehaHomG].
Im März 2019 wurde das StrRehaHomG um die Richtlinie zur Zahlung von Entschädigungsleistungen für Betroffene des strafrechtlichen Verbots einvernehmlicher homosexueller Handlungen aus dem Bundeshaushalt erweitert.
Für unser Engagement erhielten wir im Jahr 2017 den Jean-Claude-Letiste Preis der Aidshilfe Köln.
Informationsmaterialien zu Entschädigungsansprüchen und Fachpublikationen zu unserer Beratungs- und Unterstützungstätigkeit für Betroffene der §§ 175, 175a StGB und § 151 StGB-DDR sind in unserer → Mediathek hinterlegt.
Entschädigung
Betroffene der §§ 175, 175a StGB und § 151 StGB-DDR haben nach dem StrRehaHomG und der Richtlinie bis zum 21. Juli 2027 einen Anspruch auf Entschädigung.
Entschädigungssprüche hast Du, wenn
- Du eine strafrechtliche Verurteilung wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen erlitten hast,
- Du wegen Verdachts (z.B. Razzia oder Denunziation) auf homosexuelle Handlungen, z. B. auf der Klappe oder in Bars, von der Polizei festgenommen, zu Gegenüberstellungen und Befragungen auf das Polizeirevier vorgeladen wurdest oder deine Wohnung durchsucht wurde,
- Du dich in Untersuchungshaft befunden hast, ohne dass es zu einer Verurteilung kam,
- Du aufgrund einer strafrechtlichen Verurteilung oder Strafverfolgungsmaßnahme deinen Arbeitsplatz verloren oder physische und/oder psychische Beeinträchtigung erlitten hast.
Betroffene können sich mit Ihren Beratungs- und Unterstützungsanliegen direkt an das für die Entschädigung zuständige → Refereat beim Bundesamt für Justiz wenden.