Die 2017 gestartete BISS-Hotline beschreitet mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit neue Pfade: Online ist das ab heute verfügbare Produkt Auftakt für eine Reihe informativer Clips und  zugleich Gratulation an QueerBW (vormals AHsAB e.V.) für ihren Erfolg bei der anstehenden  Entschädigung und Rehabilitierung queerer Soldat*innen.Über den langen Weg dahin berichtet BISS-Hotline-Mitarbeiter Marcus Velke-Schmidt. Der Umgang mit Homosexualität in der Truppe war kein ruhmreicher: Bis 1969 waren auch einvernehmliche homosexuelle Handlungen unter Männern strafbar und beschäftigten Disziplinargerichte der Bundeswehr. Diese Diskriminierung ging auch nach den Sexualrechtsreformen 1969 und 1974 weiter. Erst im Jahr 2000 wurde der Erlass zur Personalführung homosexueller Soldaten – ein Beispiel institutioneller Diskriminierung – endgültig aufgehoben. Heute, am 17. September 2020, 18 Uhr findet im Bendlerblock eine Podiumsdiskussion über die Studie „Der Umgang der Bundeswehr mit Homosexualität“ statt. In unserem Film (Realisation: Jan Rothstein, Redaktion: André Schlegel, BISS-Öffentlichkeitsreferent) erzählt Hauptmann Jens Marschner aus dem Alltag als Schwuler beim Bund und über sein privates Engagement: Er ist aktiv für QueerBW und tritt für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung queerer Menschen ein. BISS e.V. gratuliert QueerBW herzlich zum politischen Erfolg – auf eine gute Zukunft der bunten Truppe. Anstelle der 2020 geplanten Erzählcafés in verschiedenen Städten vertiefen wir das Thema der Strafverfolgung nach § 175 StGB und § 151 StGB DDR  digital. Im nächsten Film berichtet Klaus Schirdewahn über seine Verurteilung nach dem § 175 StGB und seinen durch BISS begleiteten Weg von der Rehabilitierung bis zur Entschädigung. Marcus Velke-Schmidt, der unsere Hotline 0800 175 2017 betreut, berichtet aus der Praxis, darunter auch über den Fall eines wegen seiner Homosexualität von der Stasi bespitzelten und diskriminierten ehemaligen Angehörigen der Nationalen Volksarmee. Der Film steht ab dem 30. Oktober 2020 auf unserem YouTube-Kanal. Über BISS: Die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e.V. (kurz BISS) ist ein bundesweit tätiger Fachverband für die Interessen und Selbsthilfe von älteren Schwulen. Wir vernetzen schwule Seniorengruppen und Verbände der schwulen Selbsthilfe. Mit politischer Lobbyarbeit wollen wir die Partizipation von älteren Schwulen stärken. Wir kooperieren dabei mit Fachverbänden der Altenhilfe und Pflege sowie anderen schwulen und lesbischen Organisationen.